Der ruinöse Hausvorteils – Warum Glücksspiel langfristig verliert

Seit der Legalisierung des Online-Glücksspiels 2023 und den damit verbundenen Werbekampagnen der Anbieter hat die Anzahl der Spieler in Deutschland stark zugenommen. Viele sehen im Glücksspiel eine Möglichkeit, durch Geschick und etwas Glück schnell Geld zu verdienen. Die Casino- und Wettanbieter werben oft sogar gezielt mit den Gewinnchancen. Was in der Werbung jedoch verschwiegen wird, ist der eingepreiste Vorteil der Anbieter, auch Hausvorteil genannt. Dieser mathematisch berechnete Vorteil sorgt dafür, dass die Kunden der Anbieter langfristig ihre Einsätze wieder verlieren.
So berechnen Casinos ihren Vorteil
Bei den meisten Glücksspielen im Jokerstar online Casino wie Roulette oder Black Jack schöpfen die Anbieter über den Hausvorteil langfristig einen Teil der Einsätze ihrer Kunden ab. Dies geschieht ganz legal, da dieser Vorteil in die Regeln der Spiele eingebaut ist.
Am Beispiel des Roulettes lässt sich der Effekt sehr gut erklären:
Ereignis | Gewinnchance |
Zahl | 1/37 |
0 | 1/37 |
Passe/Paire | 1/2 |
Bei einem Einsatz auf eine einzelne Zahl beträgt die Gewinnchance 1 zu 37. Der Gewinn bei einem Treffer ist aber nur das 35-fache des Einsatzes. Über viele Spiele hinweg liegt der mathematische Vorteil daher immer beim Casino. Es ist unmöglich, langfristig mit dieser Strategie Gewinn zu machen.
Gleiches gilt auch für Automatenspiele in Online-Casinos oder Spielhallen. Die Auszahlungsraten liegen oft zwischen 60% und 98%. Auch hier ist der Hausvorteil in den Spielregeln und der Programmierung der Automaten fest einkalkuliert.
So hoch sind die tatsächlichen Verluste
Die Auswirkungen des Hausvorteils lassen sich sehr gut mit statistischen Auswertungen der letzten Jahre belegen:
Jahr | Umsatz Casinobranche (in Mrd €) | Differenz zu Vorjahr | Gewinn/Verlust Spieler (in Mrd €) |
2021 | 16,7 | +12,1% | – 3,1 |
2022 | 18,5 | +10,8% | – 3,6 |
2023 | 20,3 | +9,7% | – 4,1 |
2024 | 22,4 | +10,3% | – 4,5 |
Quelle: Glücksspielstatistik der Aufsichtsbehörden
Über die letzten Jahre ist die Casinobranche in Deutschland stark gewachsen. Gleichzeitig steigen aber auch die Verluste für die Spieler Jahr für Jahr an. Dieser langfristige Abfluss der Einsätze durch den Hausvorteil lässt sich statistisch sehr gut nachweisen.
Auch wenn kurzfristig große Gewinne möglich sind, zehrt dieser Effekt langfristig die Bankroll der Spieler auf. Ohne dies zu verstehen und ein effektives Bankroll-Management zu betreiben, ist der Totalverlust der Einsätze daher nur eine Frage der Zeit.
Regulierung des Glücksspielmarktes gegen Suchtgefahren
In den letzten Jahren sind Politik und Glücksspielaufsicht den zunehmenden Suchtgefahren durch die starke Zunahme des Online-Glücksspiels stärker entgegengetreten. So wurde 2024 eine Obergrenze für Online-Einsätze eingeführt, um Spielsucht einzudämmen. Spieler können seitdem maximal 1.000 € im Monat einsetzen.
Zusätzlich müssen die Anbieter seitdem Software zur Früherkennung von Suchtverhalten einsetzen. Auffällige Spielmuster wie tagelanges Dauerzocken, versuchte Einsätze über die Höchstgrenzen oder verzweifelte Setzversuche trotz leerem Konto werden automatisch erkannt und den Aufsichtsbehörden gemeldet. In schweren Fällen kann dann ein Zwangsausschluss vom further Spielbetrieb erfolgen.
Diese Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist die Zahl der diagnostizierten Glücksspielsüchtigen erstmals seit Jahren wieder rückläufig. Auch immer mehr Spieler setzen sich bereits beim ersten Zeichen einer Suchtgefahr aktiv mit einer Glücksspielsucht auseinander.
Trotzdem bleibt das Glücksspiel für viele eine große Gefahr. Nur durch weitere Forschung, Prävention und eine verantwortungsvolle Regulierung des Marktes kann diesen Gefahren entgegengewirkt werden. Anbieter und Staat stehen hier gemeinsam in der Verantwortung.
So gelingt langfristig gewinnbringendes Spiel
Aus den Zahlen wird deutlich, dass ein langfristig profitables Spielsystem einen Weg finden muss, den Hausvorteil auszugleichen oder zu minimieren. Einige Strategien können dabei helfen:
- Nur Spielformen mit geringem Hausvorteil wählen: Beispielsweise liegt der Hausvorteil beim Black Jack oft unter 1% und ist damit deutlich geringer als bei anderen Tischspielen oder Automatenspielen.
- Effektives Bankroll Management betreiben: Nur ein Bruchteil des Bankrolls sollte pro Spiel gesetzt werden, um Verlustserien ausgleichen zu können.
- Bonusrunden mit positiver Gewinnerwartung nutzen: Bonusangebote der Casinos genau analysieren und gezielt Runden mit über 100% Auszahlungsquote spielen.
- Nach Erreichen eines Gewinnlimits aufhören: Gewinne begrenzen und langfristig sichern, statt kurzfristige Höchstgewinne anzustreben.
Mit der richtigen Strategie ist es durchaus möglich, die negativen Effekte des Hausvorteils auszugleichen und langfristig ein gewinnbringendes Spielsystem zu betreiben. Dies erfordert allerdings viel Geschick, Disziplin und das bewusste Akzeptieren von Risiken. Ohne diese Eigenschaften bleibt das Glücksspiel ein Spiel mit vorprogrammierter negativer Erwartungshaltung.
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